Humus - Ein Wunder der Natur

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Allgemeines über Humus

Und was genau versteht man darunter? Als Humus werden abgestorbene und organische Bodensubstanzen bezeichnet, die die Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen versorgen, wie zum Beispiel Stickstoff (Wachstumsphase), Phosphor (Wurzelbildung), Kalium (Blütenphase) und weitere Mikronährstoffe.

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Stadien der Humifizierung:

Nährhumus: Vor allem die organischen Stoffe, die schnell abgebaut werden können, befinden sich im Nährhumus, wie Kohlenhydrate, Lignin und stickstoffhaltige Verbindungen. Dank der Kohlenhydrate, ist diese Humus-Art eine gute Nährstoffquelle

Dauerhumus: Diese Humus-Art wird sehr langsam abgebaut und ist das Endprodukt des Nährhumus. Er bindet Wasser und Nährstoffe und stabilisiert somit den Boden.

 

Wie genau entsteht Humus?

Jetzt wisst ihr, was Humus ist, doch wie genau entsteht dieser? Man könnte sagen, dass Humus ein Wunder der Natur ist. Das Wort Humus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt “Erdboden”. Denn ohne den Humus, wäre es den Pflanzen nicht möglich zu wachsen. Durch den Humus kann man sehen, dass die Natur perfekt arbeitet und ein intelligentes System aufweist. Denn alles, was in der Natur zu finden ist, wird verwertet. Von der Natur kann man lernen wirtschaftlich zu arbeiten, da die Natur keinen Verlust kennt und alles verwertet. (Geschlossenes Kreislaufsystem) Der Humus, der entsteht, ist ein natürlicher Dünger für die Pflanzen.

Es gibt jedoch mehrere Phasen, die das organische Material durchläuft, bis der Humus entsteht.

1. Vorphase
Im Herbst verfärben sich die Blätter und fallen zu Boden. Diese sind die Grundlage für den Humus. Während der Vorphase reagieren nur organismeneigene Stoffe miteinander. Der Zellverband bleibt inaktiv, sodass die äußere Form noch bestehen bleibt.

2. Initialphase
In dieser Phase kommen noch weitere biochemische Reaktionen dazu. Die Stoffe, die dort freigesetzt werden, ziehen viele Mikroorganismen an, die sich von ihnen ernähren. Die Blätter dienen nämlich Kleinstlebewesen bzw. den Mikroorganismen als Futter.

3. Zerkleinerungsphase
Das Material wird nun zerkleinert. Dies geschieht durch Schnecken, Würmer, Spinnen und andere Insekten. Diese fressen einen Teil des Materials, scheiden es wieder aus und es gelangt in veränderter Form in den Boden. Es dient als Futter für die nächsten Tiere. Dieser Prozess geschieht in den ersten 30 cm der Bodenschicht und wiederholt sich in der Natur mehrmals.

4. Ab- und Umbauphase
In der letzten Phase spricht man auch von der sogenannten “Vererdung” oder vom “Ton-Humus-Komplex”. Dies ist eine Verbindung von organischen mit anorganischen Fragmenten. Huminstoffe und Tonmineralien gehen eine Verbindung ein, weshalb die Krümelbildung des Humus entsteht und somit auch ein nährstoffreicher Boden.

Wie ihr seht, leben die ganzen Mikroorganismen im Einklang mit der Natur. Alles wird verwertet. Diese Art der Verwertung bezeichnet man auch als “Humifizierung”. Auch die Kleinstlebewesen und Mikroorganismen leben nicht ewig, weshalb die Natur auch diese in den Prozess mit einbindet. Deshalb besteht Humus aus den abgestorbenen und organischen Substanzen.

Wie viele Lebewesen leben in der Erde?

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Der Humus bietet vielen Kleinstlebewesen ein Zuhause. Doch hättest du gedacht, dass so viele Lebewesen in unserer Erde sind?

EIN 10-LITER-EIMER ERDE ENTHÄLT:

  • 3 Regenwürmer
  • 3 Spinnen, Asseln
  • 8 Tausendfüßler
  • 12 Käfer, Larven
  • 1.700 Springschwänze
  • 2.300 Milben
  • 200.000 Fadenwürmer

EIN FINGERHUT (3 ML) ERDE ENTHÄLT:

  • 1.000 Algen
  • 1.100 Einzeller
  • 1 Mio. Pilze
  • 1,1 Mrd. Bakterien

Welche Faktoren sind wichtig für die Humus-Bildung?

  1. Bodenlebewesen, wie Regenwürmer, Bakterien, Viren, Nematoden, Protozoa Mikroorganismen und andere Kleinstlebewesen
  2. Warme Temperatur – Denn je wärmer es ist, desto schneller kann Humus entstehen.
  3. pH-Wert – Der Boden darf nicht sauer sein, sonst bildet sich der Humus schlechter.
  4. Richtige Pflanzenarten – Z.B Nadelbäume sorgen für einen sauren Boden, weshalb diese sich schlechter abbauen lassen.
  5. Sauerstoff – und Nährstoffgehalt – Je größer der Sauerstoff – und Nährstoffgehalt ist, desto schneller findet der Abbau von Humus statt.

Wofür braucht man Humus?

Gartenerde

  • Vor allem wird der Humus für die Nährstoffanreicherung der Gartenerde gebraucht. Doch was genau solltest du beachten, wenn du deine Gartenerde mit Humus anreicherst?
  • Benutze dunkles Kompostmaterial, da dieses im Frühjahr die Bodenaufwärmung fördert.
  • Verwende immer eigenen Kompost zur Humusanreicherung, wenn dir dies möglich ist, da du das Ausgangsmaterial somit besser kontrollieren kannst. Es sollten möglichst lokale Rohstoffe sein, die du verwendest.
  • Trage die Mulchschicht dick auf, damit weniger Beikräuter wachsen.

Böden

  • Der Humus hat ganz besonders für die Böden eine sehr wichtige Funktion:
  • Pflanzen können die Nährstoffe, die im Humus gespeichert sind, aufnehmen.
  • Humus ist ein Wasserspeicher und kann Pflanzen vor Verdunstung schützen.
  • Ein Puffer für Schadstoffe – Humus kann die Bodenversauerung bis zu einem gewissen Grad aufhalten.
  • Ein Filter – Er verhindert, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen.
  • Humus bietet einen Lebensraum für andere Lebewesen – Funfact: In einer Handvoll Humus, leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde.
  • Außerdem bindet Humus Kohlenstoff – Somit gelangt nicht ganz so viel CO2 in die Atmosphäre. Humushaltige Böden sind ein großer Kohlenstoffspeicher.

Wie viel Humus braucht der Boden?

Fragst du dich wie viel Humus der Boden denn benötigt, damit deine Pflanzen im Garten gedeihen können? Du solltest deinem Garten oder Ackerboden immer so viele Nährstoffe zuführen, wie du ihnen durch deinen Eingriff genommen hast. Somit wird genug Humus entstehen. Am besten eignet sich Kompost für die Böden. Kompost verwendet man schon seit der Antike und besteht meist aus Pflanzenteilen, Pflanzenabfällen, tierischen Exkrementen sowie Überresten von verstorbenen Mikroorganismen.

  • Doch wie genau entsteht daraus der Humus? Durch den Einfluss des Luftsauerstoffs und den Mikroorganismen, wird der Kompost zum Teil in Humus umgewandelt. Durch die Nutzung von Kompost, kannst du viel zur Nachhaltigkeit beitragen.
  • Wie kann man saure Böden verhindern? Wie du jetzt schon weißt, mag der Humus keine sauren Böden. Doch wie schaffst du es, saure Böden in deinem Garten zu verhindern? Das beste Mittel gegen saure Böden ist Kalk! Kalk sorgt dafür, dass der Boden lockerer wird und die Bodenbeschaffenheit verbessert. Denn Kleinstlebewesen und Mikroorganismen meiden saure Böden. Und wenn zu wenige Kleinstlebewesen im Boden zu finden sind, kann auch kein Humus entstehen.
  • Ist der Humus in Gefahr? Da der Humus vor allem im oberen Boden zu finden ist, hängt dieser von äußeren Faktoren ab. Umwelteinflüsse und auch die Nutzung der Menschen, schaden dem Humus. Wusstest du, dass der Mensch in der heutigen Zeit viel zu stark in die Böden eingreift? Zu den stärksten Eingriffen zählt die Versiegelung, da sie zum vollständigen Verlust der Bodenfunktion führt. Aber auch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung führt zu einer Verschlechterung der Böden. Der Grund dafür ist, dass der Boden zu stark beansprucht wird und häufig die schützende Vegetationsschicht entfernt wird. Folglich liegt der Boden brach und die oberen Böden sind einer höheren Erosionsgefahr durch Wind und Wasser ausgesetzt, wodurch auch der Humus verloren geht.
  • Einfluss: chemische Düngemittel, wie Pestizide, Herbizide, Fungizide → zerstören den Boden.
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