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Nein? Dann erklären wir euch an dieser Stelle mal, worum es sich dabei handelt. Der Begriff stammt aus dem Englischen und beschreibt eine alternative Anbaumethode, bei der man gärtnert, ohne umgraben zu müssen. Bekannte Verfechter sind John Jeavons und Charles Dowding sowie Richard Perkins und viele mehr. John Jeavons ist ebenso Begründer einer weiteren Gartenbaumethode, der biointensiven Methode. Gleiche Prinzipien finden wir in der regenerativen Landwirtschaft und der Permakultur wieder. Ein beliebte Technik der Permakultur ist der Lasagne Garten, hier werden Karton und Pflanzenreste in Schichten angelegt und in das neue Beete wird direkt gepflanzt oder ausgesät.
Kommen wir aber wieder zurück zum No-Dig-Gardening, um das es heute eigentlich gehen soll. Diese Methode bietet sich besonders für Kleingärten an, da sie weniger Arbeit macht und gleichzeitig das Ökosystem des Bodens unterstützt bzw. wieder aufbaut sowie größere Erträge erzielt. Auf wenig Fläche lassen sich so also hochproduktive Böden schaffen, die Pilzen, Bakterien und Kleinstlebewesen dennoch ein ungestörtes Leben ermöglichen.
Nun, so schwer ist das gar nicht. Man legt dafür auf der vorgesehenen Beetfläche Karton aus, welcher dazu dient, Beikräuter und Gras abzuhalten, und streut anschließend ca. 10 – 20cm reifen, feinkrümeligen Kompost darauf. Dann kann es auch schon direkt losgehen – die obere Schicht kann bepflanzt werden. Sollten sich doch mal hartnäckige Beikräuter durchkämpfen, empfiehlt es sich, diese immer wieder auszureißen, um ihr Wurzelwerk so zu schwächen, dass sie schließlich eingehen. Bei mehrjährigen Beikräutern empfiehlt es sich auch, diese beim Anlegen des Beetes komplett zu entfernen. Außerdem ist zu beachten, dass der Boden beim No-Dig-Gardening jährlich nur mit einer Grabgabel tiefgründig gelockert bzw. belüftet werden und etwas neuer Kompost aufgetragen werden sollte.
Einen Hinweis haben wir an dieser Stelle noch für euch: Wenn ihr ein No-Dig-Beet in Gegenden mit kompakteren oder sehr lehmhaltigen Böden anlegen wollt, empfiehlt es sich, den Boden einmalig vor dem Anlegen eines neuen Beetes zu lockern oder, wie bei der biointensiven Methode, einmalig mit doppelter Spatentiefe umzugraben und zu lockern.
Die No-Dig-Methode beinhaltet also einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Beeten: Man hat kaum Arbeit beim Anlegen des neuen Beetes, die Beikräuter werden auf eine schonende Art und Weise unterdrückt, die obere Erdschicht des Bodens wird nicht gestört und die Beete haben eine humose Oberfläche, die ausreichend Nährstoffe bietet. Und wenn ihr unsere letzten Posts aufmerksam verfolgt habt, dürften euch die Vorteile eines humusreichen Bodens ja bereits geläufig sein, oder? 😉 Falls nicht, lest dort gerne noch einmal rein.
Dann findet ihr hier einige Vorteile und Tipps, die einen Nutzen mit sich bringen, wenn ihr die Methode anwendet, statt den Boden umzugraben. Mithilfe der No-Dig-Gardening Methode wird organisches Material auf die Bodenoberfläche aufgebracht. Dabei handelt es sich um Gartenkompost, oder verrotteten Mist. Die Methode ahmt den Zersetzungsprozess von absterbenden Pflanzen und abfallenden Blättern nach. Dadurch können organische Substanzen abgebaut und direkt in den Boden eingearbeitet werden. Nicht nur der Boden, sondern auch Würmer und andere Organismen bleiben dabei ungestört.
Faktor Zeit. Die Methode hat den Vorteil, dass der Boden nicht umgegraben werden muss, um beispielsweise Unkraut zu entfernen. Daher bietet es sich insbesondere für diejenigen unter euch an, die nicht so viel Zeit ins Gärtnern investieren können. Abgesehen davon bieten die No-Dig-Böden in der Regel größere Erträge an Gemüse, trotz weniger Aufwand. Jedoch lässt sich dies nicht auf alle Beete anwenden, da einige Gemüsesorten größere Beete erfordern, wie beispielsweise Kartoffeln. Gegen Unkraut ankämpfen- leicht gemacht. Durch das Umgraben können Unkrautsamen und Wurzeln an die Oberfläche gebracht werden. Diese können anschließend wachsen und keimen. Dem kann mit der No-Dig-Gardening Methode einfach entgegengewirkt werden, indem auf die Bodenoberfläche verrotteter Mist oder Gartenkompost aufgetragen wird. Diese Schicht funktioniert somit als unterdrückender Mulch. Dem Unkraut fällt es dadurch schwerer, sich an die Bodenoberfläche durchzukämpfen.
Außerdem muss der Boden nur einmal im Jahr mit Mulch gefüttert werden, am besten im Spätherbst nach den Ernten, mit 3-5 cm Kompost. Das macht uns das Leben durch einen einzigen Schritt doch viel einfacher, oder? Damit geht einher, dass das Mulchen dem Boden dabei hilft, die Feuchtigkeit beizubehalten, wodurch weniger bewässert werden muss. Wenn ihr es unterlasst, den Boden umzugraben, erhaltet ihr die Organismen im Boden, wie beispielsweise Mykorrhizapilze. Diese arbeiten mit den Wurzeln ihrer Pflanzen zusammen, indem sie die Nährstoffe und Feuchtigkeit speichern sowie austauschen. Durch das Auftragen des Mulches wird nicht nur der Zersetzungsprozess nachgeahmt, sondern die Bodenlebewesen wie Würmer fressen das an der Bodenoberfläche abgesetzte Material und scheiden dies aus, was wiederum das schnelle und starke Wachstum der Pflanzen fördert.
Darüber hinaus bietet sich die Methode hervorragend an, um einen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels zu leisten, denn beim Umgraben wird der im Boden gespeicherte Kohlenstoff als Kohlendioxid freigesetzt. Dadurch, dass der Boden nicht umgegraben wird und die Wurzeln der Kultur- und Gründünger- Pflanzen in der Erde lassen, lagert sich der Kohlenstoff in den Boden ein. Einen nützlichen Vorteil bietet die frühere Ernte. Die Temperatur des nicht umgegrabenen Bodens ist im Winter und Frühjahr höher als die des umgegrabenen Bodens. Dies kann insbesondere für Gebiete nützlich sein, in denen die Vegetationsperiode kürzer ist.
Quelle (Original auf Englisch): No-dig gardening guide